
Moonlake Therapeutics-Aktie im freien Fall
Rund 90% an Börsenwert hat die Schweizer Moonlake Therapeutics AG eingebüßt, nachdem das Unternehmen am Sonntag Ergebnisse seines Antikörpers Sonelokimab bei Patienten mit Hidradenitis suppurativa in der Phase III-Studie VELA2 bekanntgegeben hatte.
Nach der Bekanntgabe der zweiten zulassungsreleventen Phase III-Studie von Sonelokimab, dem bispezifischen IL17A/17F-Nanobody des Übernahmekandidaten Moonlake Therapeutics AG (Zug) bei Patienten mit der Hautkrankheit Hidradenitis suppurativa (HS), stürzte am Montag der Börsenkurs um 90% von 62,20 auf 6,19 US-Dollar ab. Was war passiert?
Moonlake hatte Sonelokimab in zwei identischen Phase III-Studien getestet. In VELA-1 erreichte der Wirkstoff bei 34,8% der Patienten den primären Endpunkt (Placebo 18%), eine HiSCR75-Antwort (75 % Verbesserung der Läsionen) nach 16 Wochen. In VELA-2 lag die Rate bei 35,9%, der primäre Endpunkt wurde jedoch knapp verfehlt, da die Placebogruppe bei 25,6% lag.
Das straften die Investoren ab. Obgleich in beiden Studien alle sekundären Endpunkte erreicht wurden, einschließlich Schmerzreduktion und Lebensqualitätsverbesserung, waren die Ergebnisse nicht so gut wie mit dem seit 2021 zugelassenen IL17A/IL17F-Antikörper Bimekizumab von UCB Pharma SA. Dieser hatte in derselben Indikation zweimal klar den primären Endpunkt erreicht. Langzeitresultate nach 24 Monaten könnten das Blatt zwar noch wenden, doch der Optimismus bei Analysten ist verflogen.
Sonelokimab wird weiter in Phase II-Studien in Patienten mit Psoriasis Arthritis und Arthritis getestet: In der Phase II-ARGO-Studie zeigte der Wirkstoff bei aktiver Psoriasis Arthritis nach 12 Wochen signifikante Verbesserungen in Gelenk- und Hautsymptomen. Nach 24 Wochen blieben diese Effekte bestehen, was die Weiterentwicklung in Phase III-Studien unterstützt. In der Phase IIb-Studie MIRA erreichten 57% der Psoriasis-Patienten unter 120 mg Sonelokimab eine vollständige Hautklarheit (PASI 100) nach 24 Wochen. Die Wirksamkeit war numerisch höher als bei Secukinumab, einem etablierten IL-17A-Inhibitor.